Kurse zur Obstbaumpflege
Anleitung zum selbständigen Kultur-Obstbaumschnitt
Wie wächst ein Baum und was braucht er, um gut zu gedeihen? Wie erziehe ich junge Bäume, damit sie gesund wachsen und eine Resilienz gegenüber extremen Wetterbedingungen entwickeln können? Wie halte ich alte Bäume fit oder mache sie wieder vital? Wenn Sie sich Antworten auf diese und andere Fragen zu Ihren Obstbäumen wünschen, können Sie sich für einen meiner Obstbaumschnitt-Kurse anmelden. Egal, ob es um die Erziehung junger Bäume oder um die Pflege alter Exemplare geht: Meine Baumschnittkurse bestehen jeweils aus einem theoretischen und einem praktischen Teil. So können Sie das Erlernte direkt anwenden.
Kursinhalte
Theorie und Praxis
Der Kurs versteht sich als eine praktische Einführung in den Obstbaumschnitt auf Grundlage der Öschberg-Methode.
Im theoretischen Teil (5h online Seminar) wollen wir ein Grundverständnis für Obstbäume entwickeln. Dies geschieht exemplarisch an Themen wie Sortenwahl, Pflanzung, Baumgesundheit, Baumgestalt, Schnitttechniken, Wundversorgung, Werkzeug und Sicherheit etc. Durch Ihre Fragen bestimmen Sie die Schwerpunkte des Seminars mit. Die Theorieeinheit kann auch ohne Praxistag gebucht werden.
Während des praktischen Teils (6h) bearbeiten Sie in Zweiergruppen Jung- bzw. Altbäume nach der Öschbergmethode. Dabei wenden Sie das Erlernte in Form konkreter Baumansprache an und führen alle notwendigen Schnittarbeiten selbständig durch. Dabei erfolgt eine intensive persönliche Betreuung. Besonderen Wert lege ich auf stete Wiederholung und praktische Anwendung des Gelernten, damit Sie in die Lage versetzt werden, Ihre eigenen Obstbäume in Zukunft selbst zu pflegen.
Bedingung für die Teilnahme an den Praxistagen ist die vorherige Teilnahme an der theoretischen Einführung.
Schnittkurse zur Jungbaumerziehung und Altbaumrevitalisierung
Termine und Preise 2026
Die theoretische Einführung für die Kurse erfolgt in Form eines fünfstündigen online Seminars (zoom) und ist unabhängig vom Praxismodul buchbar. Die Kosten für die Teilnahme an der Theorie belaufen sich auf € 85,-
Praxistage können nur besucht werden, wenn Sie vorher die Theorie gehört haben. Die Kosten für die Teilnahme am Praxistag belaufen sich ebenfalls auf € 85,-
Um eine enge Betreuung zu gewährleisten, ist die Teilnehmerzahl für die Praxistage (6h) ist auf jeweils 12 Personen begrenzt.
Professionelles Werkzeug (Schere, Säge und Leiter) werden von mir gestellt.
- Kurs A: Obstbaumerziehung im Freilichtmuseum Mueß, in Schwerin
- Kurs B: Obstbaumerziehung in der Schlossgärtnerei Wiligrad, bei Lübstorf
- Kurs C: Altbaumrevitalisierung auf Gut Wulfsdorf, bei Hamburg
- Kurs D: Jungbaumerziehung am Alten Wasserwerk in Schwerin (Kooperation mit Essbares Schwerin)
- Kurs E: Jungbaumrevitalisierung nach Öschberg in Rensow
Obstbaumerziehung im Freilichtmuseum Mueß, in Schwerin
Kurs A
Die Obstbäume in Muess sind zwischen 10 und 50 Jahren alt und werden seit einigen Jahren im Rahmen des Schnittkurses erzogen. In der Regel ist das Grundgerüst also bereits angelegt und die erlernten Konzepte sind gut auf den realen Baum zu übertragen. Apfel, Birne, Kirsche, Pflaume - Mueß bietet alles, was das Herz begehrt.
Schwierigkeitsgrad: gering,
Leiterhöhe: gering bis mäßig, optimal für EinsteigerInnen aber auch interessant für Fortgeschrittene.
Theorie:
Freitag, 23.01.2026, online, 15:00-20:00 Uhr,
Kosten: € 85,-
Praxis:
Samstag, 24.01.2026, FLM Muess, 10:00-16:00 Uhr,
Kosten: € 85,-
Der Kurs findet in Kooperation mit der Gärtnerin des Museum, Maria Peters, statt.
Obstbaumerziehung in der Schloßgärtnerei Wiligrad, bei Lübstorf
Kurs B
Die Obstbäume in Wiligrad werden seit einigen Jahren liebevoll und konsequent nach Öschberg erzogen. Bei den Kursbäumen handelt es sich um eine Streuobstwiese, die 2017 neu angelegt wurde und, wahlweise, um 10-15 Jahre alte Bäume, die kurz vor der Ertragsphase stehen. Das Grundgerüst der Bäume ist professionell angelegt und die erlernten Konzepte sind gut auf den realen Baum zu übertragen. Im Wesentlichen stehen hier Apfelbäume. Kirsche und Quitte können von Fortgeschrittenen aber ebenfalls bearbeitet werden.
Schwierigkeitsgrad: gering bis erfahren
Leiterhöhe: gering bis mäßig, optimal für EinsteigerInnen aber auch interessant für Fortgeschrittene.
Theorie:
Freitag, 30.01.2026, online, 15:00-20:00 Uhr,
Kosten: € 85,-
Praxis:
Samstag, 31.01.2026, Schlossgärtnerei Wiligrad, 10:00-16:00 Uhr,
Kosten: € 85,-
Der Kurs findet in Kooperation mit Andre Lenz, Schlossgärtnerei Wiligrad, statt.
Altbaumrevitalisierung auf Gut Wulfsdorf, bei Hamburg
Kurs C
Bäume, die nicht regelmäßig gepflegt werden, altern vorzeitig. Damit geht ein vermindertes Holzwachstum und eine Betonung der Fruchtbildung einher. Aufgrund der reduzierten physiologischen Aktivität der Bäume ist das so gebildete Obst häufig klein und von schlechter Qualität. Der Baum ist nicht in der Lage eine selbsterhaltende Kronenform aufzubauen, stattdessen überwiegen hängende Astpartien und ein Teufelskreis der degenerativen Kräfte setzt ein. Vergreisende Bäume sind auch empfänglicher für Pilzkrankheiten und parasitären Bewuchs als vitale Bäume.
Das Ziel dieses Kurses ist es, ein allgemeines Verständnis für die Zusammenhänge von Wachsen und Fruchten am Obstbaum zu vermitteln. Aus diesem Verständnis heraus werden eine Reihe von Bäumen bearbeitet, die in 2025 zum ersten Mal mit dem Zeil der Reaktivierung und Vitalisierung geschnitten wurden. Der Öschbergschnitt ist dabei die konzeptionelle Grundlage der Arbeit am Obstbaum. Gezielt werden im gesamten Baum Bereiche der Anregung geschaffen und überaltete Strukturen reaktiviert.
Schwierigkeitsgrad: anspruchvoll, Leitertauglichkeit ist Voraussetzung!
Theorie:
Freitag, den 27.02.2026, 5h online,
Kosten € 85,-
Praxis:
Samstag, den 28.02.2026, Ahrensburg bei Hamburg, ca. 6h,
Kosten € 85,-
Der Kurs findet in Kooperation mit Dr. Michael Riebandt, Pomarium Gut Wulfsdorf, statt.
Jungbaumerziehung am Alten Wasserwerk in Schwerin
Kurs D
Wir werden hier Bäume schneiden, die vor einigen Jahren gepflanzt aber ohne Konzept geschnitten wurden. Dies führte zur vorzeitigen Vergreisung der beim Pflanzen bereits älteren Bäume, ohne dass eine stabile Krone entstehen konnte. In 2024 haben wir die Bäume, die in beklagenswertem Zustand waren, zum ersten Mal systematisch unter die Schere und Säge genommen und einen neuen Kronenansatz angelegt. Die Erziehung der Krone wurde dann in 2025 erfolgreich fortgesetzt und nun harren die Bäume eines erneuten Einsatzes. am Standort finden sich Apfel, Birne und Aprikose.
Schwierigkeitsgrad: gering,
Leiterhöhe: gering, optimal für EinsteigerInnen
Theorie:
Freitag, 13.03.2026, online, 15:00-20:00 Uhr,
Kosten: € 85,-
Praxis:
Samstag, 14.03.2026, 10:00-16:00 Uhr,
Kosten: € 85,-
Der Kurs findet in Kooperation mit Essbares Schwerin e.V. Anita Rösing, statt: info_at_essbares-schwerin.de. TeilnehmerInnen, die über den Verein zu der Anmeldung kommen, werden vorrangig behandelt. Eventuell vorhandene Restplätze können an externe InteressentInnen vergeben werden.
Jungbaumrevitalisierung nach Öschberg in Rensow
Kurs E
Die Bäume in Rensow wurden vor einigen Jahren als relativ alte Bäume gepflanzt. Sie konnten in dem neuen Habitat nicht ankommen und zeigten einen erheblichen Pflegerückstand und durchgehend vergreiste Kronen. Die Bäume befanden sich in einem beklagenswerten Zustand und benötigten dringend fachlichen Zuspruch und Pflege.
Der erste Schnitteinsatz in 2025 führte bei vielen Bäumen zu einer Revitalisierung. Nun soll dieser Prozess weiter vorangetrieben werden.
Die Aufgabe besteht darin, die in der Theorie gelernten Zusammenhänge auf die konkreten Bäume zu übertragen und diese durch eine konsequente Neubildung des Kronenaufbaus, sowie durch die Anlage einer Baumscheibe und Stamm- und Wurzeldüngung zu revitalisieren.
Schwierigkeitsgrad: niedrig,
Leiterhöhe: niedrig, Anforderung: optimal für Einsteiger in den Obstbaumschnitt
Theorie:
Freitag, 06.03.2026, online, 15:00-20:00 Uhr,
Kosten: € 85,-
Praxis:
Samstag, 07.03.2026, Rensow, 10:00-16:00 Uhr,
Kosten: € 85,-
Informationen zur Kursbuchung
Die Theorie kann auch einzeln gebucht werden.
Voraussetzung für die Teilnahme am Praxistermin ist die vorherige Teilnahme an der Theorie.
Alle Kursangebote und -termine vorbehaltlich. Die Kurse finden nur statt, wenn jeweils ausreichend Anmeldungen zustande kommen.
Der Baumschnitt nach Öschberg
Ein stabiles Gerüst
Der Obstbaum ist kein Natur-, sondern ein Kulturgehölz. Für ein langes, gesundes Leben und wohlschmeckende Früchte muss er kultiviert werden. Der Öschbergschnitt setzt auf eine konsequente Kronenerziehung und stabiles Grundgerüst, durch die ein Baum seine Stabilität auch im Alter und bei großer Fruchtmenge erhält. Erdacht und erprobt wurde er im Jahr 1930 von Hans Spreng in der Schweiz. Obstbaum-Experte Helmut Palmer entwickelte ihn stetig weiter. Die Kultivierung der Jungbäume geschieht in der Regel über 12 bis 15 Jahre. Anschließend ist der Pflegeaufwand jedoch relativ gering. Aber auch Altbäume können auf die Öschberg-Methode umgestellt werden. Hier wird das Verhältnis von Holzwachstum und Fruchbildung wieder harmonisiert. Die Obstqualität wird dabei vor allem durch die Durchlüftung der Baumkrone und der bestmöglichen Belichtung der Früchte verbessert.
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